Amakusa

Die Amakusa (sprich Amaksa) Inseln erreichten wir mit unserer Privatfähre. Am Zielhafen Tomioka angekommen, musste das Mittagessen am Strand dann gegen Greifvögel verteidigt werden. Anschliessend führte unser Weg entlang der Westküste, welche etliche Aussichtspunkte für den Sonnenuntergang bot. Bei einem solchen schlugen wir kurz vor Sonnenuntergang auch unser Nachtlager auf und genossen danach den schönen Ausblick.
Weiter gings durch das Inselinnere und über kleinere Inseln wieder zurück zum Kyūshū Festland. Hier wurden wir von einer netten Autofahrerin angehalten, welche einen Schwall von Japanisch auf uns niederprasseln lies. Wir verstanden wenig, nur dass sie uns seit Amakusa mehrmals gekreuzt hatte. Zu unserer Überraschung wurden wir dann mit einer Flasche Shōchū, einem allgegenwärtigen japanischen Schnaps, beschenkt. Herrlich! Man stelle sich diese Situation mal in der Schweiz vor ☺.

Nagasaki

Unser Weg führte uns von Aso-san nach Kumamoto, von wo aus wir mit der Fähre zur Shimabara Halbinsel übersetzen. Auf dem Campingplatz bei Unzen-dake wurden wir von Kaoru-san und Fumiko-san aus Nagasaki auf ein Bier eingeladen. Diese herzliche Einladung nahmen wir nach dem zehrenden Aufstieg dankend an.
Die Fahrt am nächsten Tag führte uns nach Nagasaki. Wie bei Hiroshima denkt man auch hier zuerst an die Ereignisse von 1945. Schade, denn Nagasaki hat schon viel früher Geschichte geschrieben, als die Stadt für lange Zeit als einer der wichtigsten Handelshafen zwischen Japan und Europa fungierte. Auch heute hat sie noch viel zu bieten. So sahen wir uns neben den Gedenkstätten zum Atombombenabwurf auch Dejima an. Eine künstliche Insel welche während Japans Isolation der einzige Ort des Handels mit dem Westen war.
Der Ausflug zur ehemaligen Kohlenbergbauinsel von Mitsubishi, Hashima, fiel leider ins Wasser. Der zeitweise sintflutartige Regen und die raue See verunmöglichte ein Anlegen des Schiffes und so sahen wir die Ruinen von Hashima nur aus der Ferne.
Nagasaki wird uns aber aus zwei ganz anderen Gründen speziell in Erinnerung bleiben. Erstens, fanden wir per Zufall eine fantastische Bäckerei mit Schweizer Brot und Bündner-Nusstorte ☺. Zweitens, und noch viel besser, war die Reperatur von Phils Solarladegerät. Hierfür benötigten wir nämlich einen Lötkolben, und da Kaoru-san einen besass, wurden wir kurzerhand zu Fumiko-san zum Abendessen eingeladen. Dort konnte Phil mithilfe von Kaoru-san, welcher eigens noch ein passendes Kabel auftrieb, den Akku reparieren und wir hatten einen tollen Abend. Wirklich unvergesslich!!

Aso-san

Aso-san ist einer der grössten Vulkankrater der Erde. Mit einem Durchmesser von 25km sind die Ausmasse beindruckend. Naka-dake ist ein Vulkankegel von Aso-san, welcher noch sehr aktiv ist. Gerade erst vor einem Monat ist er wieder ausgebrochen, so dass aktuell das nähere Gebiet für Wanderer gesperrt ist. Doch die Zufahrt bis zum Vulkanmuseum ist möglich, und so traten wir kräftig in die Pedalen um nach gut 500 Höhenmetern mit einem einzigartigen Ausblick belohnt zu werden.

Beppu

Über den Yufu-dake Pass fuhren wir nach Beppu. Als wir an der Seilbahn zum Tsurumi-dake vorbeikamen, liessen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen. Die Gondel brachte uns in wenigen Minuten auf 1300m ü. M. von wo wir die Aussicht auf Beppu und ins Landesinnere von Kyushu für einmal ohne grosse Mühe geniessen konnten.
Nach der anschliessenden Talfahrt in Beppu angekommen, hiess es ganz einfach: Fahrrad abstellen und entspannen. Unser Ryokan lag im Kannawa Quartier mit einer grossen Vielfalt an heissen Quellen. So konnten wir unsere Füsse im Dampfbad wärmen, oder gleich ein Ganzkörper-Dampfbad im Stroh geniessen. Das Highlight war aber das Sandbad wo wir mit einer Yukata bekleidet bis zum Hals in heissen Sand eingebuddelt wurden. Wärend 15 Minuten lagen wir so da, Schwitzen war garantiert!

Besser zuwenig als zuviel