Kitakyūshū – Beppu

Unser erstes grössere Etappenziel in Kyūshū war Beppu, die Onsenstadt in der Ōita Präfektur an der Pazifikküste. Doch bevor wir Kitakyūshū verliessen besuchten wir noch das Toto Museum. Toto ist DER japanische Toilettenhersteller. Und wenn ihr unseren Beitrag zum Thema Toiletten gelesen habt, wisst ihr, dass diese in Japan einen etwas anderen Standard haben als bei uns. So haben es die japanischen Toiletteningenieure über die Jahre geschafft, den Wasserverbrauch pro Spühlgang von über 20L auf 3.8L zu reduzieren. Neben Toiletten produziert Toto noch weitere Sanitärprodukte, so auch einen durch Wasserkraft selbst angetriebenen sensorgesteuerten Wasserhahn.
Nach dem überaus spannenden Museumsbesuch, kämpften wir uns aus der Stadt in Richtung Beppu. Anstelle des schnellen Weges der Hauptstrasse entlang der Küste, wählten wir die hüglige Variante auf Nebenstrassen. Die Oberschenkel haben einige Male gebrannt und beim Absteigen vom Fahrrad waren die Knie manchmal ziemlich weich. Aber nach einem Aufstieg kommt auch immer wieder eine Abfahrt, welche wir jeweils in vollen Zügen genossen haben. Und der Blick auf die herrliche Landschaft hat den Umweg mehr als wettgemacht.

Hiko-San

Zur Abwechslung machten wir die Wanderwege unsicher und liessen die Velos einen Tag stehen. Die Route auf den Gipfel von Hiko-San (1199m ü. M.) führte entlang einem Pilgerweg auf welchem wir 5 Shintō Schreine kreuzten. Diese waren teilweise so nahe an den Berg gebaut, dass es schien, als ob sie aus den Fels herauswachsen würden. Mit Onisugi passierten wir zudem eine riesige 1200-jährige Zeder und beim Takasumi Schrein streichelten wir eine Bronzekuh was uns ein gesundes Leben bringen soll.
Nun wird es auch hier langsam Herbst. Je höher wir kamen desto farbiger wurde es um uns, was wunderschön anzusehen war.

Yonago – Kitakyūshū

Immer der Westküste entlang des Japanischen Meeres gings von Yonago bis nach Shimonoseki, ganz im Westen von Honshū. Für die 450 km haben wir 7 Tage benötigt. Der Küstenwind machte uns zeitweilig etwas das Leben schwer, doch entschädigte die wunderschöne Landschaft für die Strapazen. Die extra Kilometer zum Izumo Taisha Schrein, den Susa Hornfelsen und dem Motonosumi-Inari Schrein waren besonders lohnenswert.
Durch den Fussgängertunnel, welcher unter der Kanmon Meerenge hindurchführt, gings von Shimonoseki nach Kyūshū, der südlichsten der vier Hauptinseln Japans.

Hiroshima & Hiroshima – Yonago

Mit etwas Wehmut nahmen wir von unseren Mietvelos Abschied und sind mit dem Zug weiter nach Hiroshima gereist. Der Peace Memorial Park mit den vielen Gedenkstätten und das Peace Memorial Museum waren wie für die meisten Besucher Hiroshimas auf dem Pflichtprogramm. Viel zu den Erreignissen vor 70 Jahren gibt es an dieser Stelle nicht zu sagen, ausser dass wir erstaunt waren wie klein Little Boy im Modell war.
Die beiden Ausflüge mit Mietvelos haben bei uns die Lust nach mehr geweckt. So kauften wir kurzerhand zwei Velos ?. Als wir dann endlich noch Gepäckträger und passende Ortlieb Taschen fanden, stand der Weiterfahrt nichts mehr im Wege. Bevor wir Hiroshima nordwärts verliessen gab es noch einen Abstecher nach Miyajima, um mit vielen anderen Touristen das in den Fluten stehende Torii zu bewundern. Von dort aus gings einmal quer durch Honshū um bei Yonago am Nakanumi See an der Westküste anzukommen.

Shimanami Kaido Route

Der Weg zurück nach Honshū führte uns über 6 Brücken und über die Inseln Oshima, Hakatajima, Omishima, Ikuchijima, Innoshima und Mukaishima. Die Strecke ist bekannt unter den Namen «Shimanami Kaido» und kann mit dem Fahrrad befahren werden. Wir mieteten also erneut zwei Velos und machten uns auf den Weg. Die Brückenfahrten waren echt spektakulär.